Mein Kind hat Pseudokrupp

Pseudokrupp
Am späten Abend erschraken mein Mann und ich fürchterlich, weil wir aus dem Schlafraum einen bellenden Husten gehört haben und unser Kleinster auch gleich anfing zu weinen. Ich rannte gleich rüber und holte ihn aus dem Bett zu uns ins Wohnzimmer. Immer wieder hustete er ganz schrecklich und weinte dabei. Wir blieben so ruhig wie wir konnten und versuchten ihn einfach zu beruhigen. Mein Mann baute gleich ein Nachtlager im Wohnzimmer für den kleinen Mann und mich auf und öffnete alle Fenster, um frische Luft herein zu lassen.
Ich gab ihm Wasser zu trinken und ließ ihn auf meinen Arm einschlafen. Mein Mann und ich waren uns nicht sicher, was das sein könnte. Allerdings hatte ich den Verdacht, es könnte Pseudokrupp sein, ließ das aber erstmal so im Raum stehen. Aber schon mit dem Entschluss, gleich am nächsten Tag mit ihm zum Kinderarzt zu gehen. Er schlief die Nacht recht schlecht, weil ihn der Husten immer wieder gestört hat, und er daher auch die ganze Nacht lang gestillt hat.
Am nächsten Tag brachte ich mit unserem Kleinsten den großen Bruder in den Kindergarten und ging dann sofort weiter zum Kinderarzt. Es stand sowieso an dem Tag die U6 und die nächste Impfung an. Dem Kinderarzt bat ich mein Kind ordentlich abzuhören und ihn sich noch genauer, als er es sonst schon macht, anzuschauen. Im ganz ruhigen Ton und mit einer Ruhe erklärte er mir, dass unser kleiner Sohn, der gerade ein Jahr werden wollte, einen Krupp-Husten hat. Und er ihm Zäpfchen verschreibt, die ich ihm zur Nacht geben soll, damit er besser schlafen kann. Also hat sich meine Befürchtung bewahrheitet.
Ich fragte den Kinderarzt, ob ich noch mehr hätte tun sollen, als Fenster auf und ihm zu trinken anzubieten. Aber er meinte nur, dass das alles so richtig wäre und der kleine Mann keine Atemnot hatte. Klar, in dem Fall hätte ich sofort den Notarzt gerufen.
Zu meiner Information habe ich auch ein Flyer über Pseudokrupp mitbekommen. Hier ein Link zu dem Eltern-Ratgeber zum Thema Mein Kind hat Krupp!
Was ist Pseudokrupp?
Pseudokrupp oder auch einfach nur Krupp genannt ist eine Erkrankung der oberen Atemwege. Ein Krupp-Anfall ist ein intensiver, bellender Husten mit Heiserkeit und erschwerter, geräuschvollen Einatmung. Diese tritt meistens bei Kindern zwischen 6 Monaten und 5 Jahren auf. Ca. 10 % aller Kinder in Deutschland erkranken an Krupp, besonders an kühlen und nebligen Tagen im Herbst/Winter.
Wie verhalte ich mich, wenn mein Kind ein Pseudokrupp-Anfall hat?
Im besten Fall bleiben die Eltern ruhig, um das Kind nicht noch weiter aufzuwühlen, denn das könnte es noch verschlimmern. Fenster öffnen, um frische Luft reinzulassen oder direkt nach draußen gehen. Aber erst das Kind warm einpacken, damit es draußen oder am Fenster nicht friert.
Wie entsteht ein Pseudokrupp?
Pseudokrupp entsteht in Folge von einer Virusinfektion der Atemwege. Die „Hochburg“ der Pseudokrupp Anfälle ist im Herbst und im Frühjahr, wenn das Wetter von der Temperatur her mild und nasskalt ist. Immer dann, wenn die Schnupfensaison so richtig loslegt.
Was kann ich tun, damit der Krupp-Husten oder auch die Atemnot gelindert werden?
Wenn das Kind einen Pseudokrupp-Anfall hat und es das erste Mal ist und/oder unter Atemnot leidet, dann ruft bitte SOFORT einen Notarzt. Dieser gibt eurem Kind dann etwas, damit es wieder besser wird. In jedem Fall solltet ihr unbedingt für frische Luft sorgen. Nehmt euer Kind und packt es in warme Decken und geht an das weit geöffnete Fenster oder, sofern ihr einen habt, auf den Balkon/Terrasse. Und zwischendurch dem Kind Wasser zum trinken anbieten, aber keine Milch, denn die verschleimt noch mehr. Am nächsten Tag geht bitte zum Kinderarzt und lasst es von diesem nochmals bestätigen, dass es sich wirklich um Pseudokrupp handelt. Manchmal kann auch etwas anderes dahinter stecken. Ein echter Krupp wird übrigens durch Diphtherie ausgelöst, was hier bei uns selten vorkommt, da in Deutschland gegen Diphtherie geimpft wird.
Wer leidet unter Pseudokrupp?
Jedes Kind kann Pseudokrupp bekommen. Am meisten sind davon Kinder im Alter von 1 bis 5 Jahren betroffen und davon sind wiederum die Jungs am häufigsten betroffen.
Kann ich gegen Pseudokrupp vorbeugen?
Vorbeugen kann man, in dem man nicht im Beisein oder in der Wohnung raucht. Vor dem Zubettgehen sollte jedoch für 10 Minuten das Zimmer, in dem geschlafen wird, gut durchgelüftet werden. Man kann auch immer ein paar nasse Handtücher in der Nähe des Bettes aufhängen, oder eben den Wäscheständer ins Kinderzimmer bzw. in den Raum stellen, in dem das Kind schläft, stellen, um so für genügend Luftfeuchtigkeit im Raum zu sorgen. Und für alle, die schon einmal Pseudokrupp hatten, immer ein Notfallzäpfchen oder -saft, welches der Kinderarzt verordnet hat, im Haus haben.
Wie oft und wann tritt Pseudokrupp auf?
Pseudokrupp tritt meist in der Nacht im Herbst und Frühjahr auf. Hat ein Kind einmal einen Pseudokrupp gehabt, so kann es immer wieder in den Erkältungszeiten auftreten.
Hier noch einmal der Link zur Informationsbroschüre zu diesem Thema