B(r)eikost – Wir lieben oder hassen Brei

B(r)eikost – Wir lieben oder hassen Brei

Breikost

Es gibt unzählig viele Ratgeber zu Beikost

Dieser Artikel soll kein weiterer Ratgeber werden, sondern euch nur aufzeigen, welche unterschiedlichen Erfahrungen ich mit der Beikost bei meinen drei Kindern gemacht habe.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es drei Arten von B(r)eikost-Essern gibt:

  1. Der absolute Brei-Liebhaber

    Die absoluten Brei-Liebhaber trinken nur so lange Milch voll, bis sie in das Alter gekommen sind und endlich von Mama das erste Mal Brei in den Mund geschoben bekommen. Sie lieben es das Mündchen aufzumachen und dieses pürierte undefinierbare Gepampe reingeschoben zu bekommen. Die absoluten Brei-Liebhaber lieben ihren Brei und halten lange daran fest! Auch, wenn es nachher schon soweit ist, dass sie Stückchen essen können, finden sie es toll, gefüttert zu werden. Erst um den ersten Geburtstag herum versuchen sie alleine zu essen, doch genießen sie es immer noch, gefüttert zu werden.

  2. Der absolute Brei-Verweigerer

    Die absoluten Brei-Verweigerer trinken lange, ganz lange und viel Milch. Versucht man diesen Babys den Brei mit dem Löffel in den Mund zu schieben, wird das Mündchen gar nicht erst aufgemacht. Sollte Mama dieses püriert undefinierbare Gepampe durch Zufall doch in den Mund befördert bekommen, dann wird das sofort wieder ausgespuckt. Diese Babys wollen erst sehr spät richtig essen, sie genießen die Nähe und vor allem „ihre“ Milch. Wenn es soweit ist für die Beikost, wollen diese Art von Babys keine pürierte Nahrung und schon gar nicht gefüttert werden. Sie wollen alles alleine machen. Schließlich macht es viel zu viel Spaß alleine zu essen, egal, ob vieles daneben geht. Damit müssen wir uns als Eltern dann abfinden, wenn der Fußboden und das Babystühlchen einem Schlachtfeld gleicht. Aber was tun wir nicht alles für unsere kleinen Weltentdecker!

  3. Der Brei-Probierer

    Die Brei-Probierer trinken durchschnittlich Milch. Probieren mal Brei und lassen sich dieses Zeug eine Weile füttern. Dann kommt aber urplötzlich die Einsicht, alles selbst zu machen bzw. selbst zu essen besser ist und viel mehr Spaß macht. Sobald das Baby richtig greifen kann, versucht es sich den Löffel zu greifen um selbst zu löffeln. Da dies nicht so recht klappt, werden auch sehr gerne die Finger bzw. die ganze Hand genommen und in den Brei gesteckt. Etwas davon landet im Mündchen, aber der Großteil wird leider überall verteilt, was in greifbarer Nähe ist. Aber Brei ist hier nicht lange der Favorit – bald schon muss man sich damit abfinden, dass diese Babys ihrer Breizeit ein Ende gesetzt haben und von nun an auch, wie die absoluten Brei-Verweigerer, selbst zu essen wünschen. Doch sind diese Art von Babys noch sehr zufrieden, wenn sie zwischendurch auch einmal „mit“gefüttert werden. Mama und Papa dürfen gerne nebenbei auch mit dem Löffel füttern oder ein Schnittchen mit ins Mündchen schieben. Sie wissen, dass sie dadurch eben satt werden und trotzdem selbst essen lernen können. Die Sauerei auf dem Fußboden könnte demnach also genauso aussehen wie bei dem Brei-Verweigerer.

Allen Eltern möchte ich damit einfach nur Mut machen, auf eure Babys zu hören und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu entfalten und auszuprobieren. Ja, es ist durchaus eine saubere Angelegenheit, wenn das Baby nur gefüttert wird, aber manche Babys wollen dies einfach nicht und da muss man leider auch als Eltern in den sauren Apfel beißen und nach jeder Mahlzeit den Fußboden fegen und wischen. Man kann auch Zeitungspapier unter dem Hochstuhl auslegen, dann hält sich die Sauerei in Grenzen, da man die Zeitung einfach zusammen mit den Essenresten aufnimmt und in den Müll schmeißen kann. oder man legt ein Handtuch drunter, dann entsteht nicht noch mehr Müll – den man ja sowieso schon zu genüge mit Babys Windeln hat.

Da wir mit unserer Familienplanung soweit abgeschlossen haben, werden wir nicht mehr in den Genuss kommen, ein viertes Kind im Essverhalten zu erforschen, ob es vielleicht noch weitere Varianten von B(r)ei-Essern gibt. Ich bin schon sehr gespannt, welche Erfahrungen ihr gemacht habt mit euren Kindern, ob ihr ähnliche Esser habt wie wir oder noch ganz andere Varianten kennenlernen durftet.

Eure Christin